Surround White Papers

Bass-Management und Surround

Autor: Gerd Jüngling - Copyright: Alle Rechte vorbehalten
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Das Thema Bass-Management ist eines der modernen Schlagwörter im Bereich der mittlerweile multimedialen Hifi-Szene geworden. Die Grund hierfür liegt nicht ausschließlich in der Verbreitung der Surround-Technik in die Wohnzimmer. Im weitesten Sinne ist Bassmanagement schon bei einer Stereoanlage, deren Lautsprecher nach dem Subwoofer-Prinzip funktionieren, vorhanden. Mit Surround-Systemen für den Heimbereich hat das Theme Bassmanagement allerdings eine neue Dimension bekommen. Kaum ein Surround-Heimsystem arbeitet mit fünf breitbandigen Lautsprechern für die Hauptkanäle und einem zusätzlichen Basssystem für den LFE, wie es die konzeptionelle Reinheit des 5.1 Verfahrens eigentlich erfordert. Fast alle Heimanlagen leiten alles unterhalb einer Frequenz, die in erster Linie vom Preis der Anlage bestimmt wird - je billiger desto höher - in einen Subwoofer und belassen es für die einzelnen Kanäle bei kleinen Mittel-Hochton-Systemen, die allgemein als Satelliten bezeichnet werden.

Als 'Erfinder' des Bassmanagements für Surroundverfahren gilt Tomlinson Holman aus der THX-Division von Lucasfilm. Holman, der 2002 hierfür sogar einen Oscar erhielt, entwickelte das erste Bassmanagement-System, indem er den Bassanteil aller Kanäle, einschließlich des LFE in einen gemeinsamen Subwoofer leitete, der dann die 'gesamte Basslast' zu tragen hatte.

Im 'gehobenen Heimbereich' gehört die Einstellung des Bass-Managements heute zu den wesentlichen Einsatzgebieten einer Surroundanlage. Durch eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten der einschlägigen Geräte lassen sich neben der oft kaum sinnvoll funktionierenden 'Einmess-Automatik' eine Unzahl von mehr oder weniger absurden Kombination erzeugen, die alle nennenswerten - meist negativen - Einfluss auf das Erlebnis 'Surround auf dem Sofa' haben. Ignoriert man einmal die Tatsache, dass im überwiegenden Teil der deutschen Wohnzimmer eine halbwegs sinnvolle Stereowiedergabe gar nicht möglich ist und Surround normalerweise so endet, dass der Zuschauer bzw. Zuhörer zwischen den Surround-Lautsprechern sitzt und die Frontebene vom Center Lautsprecher dominiert wird, bleibt die Notwendigkeit beim der Abhörkontrolle in der Produktion von Surrounddarbietungen die Verhältnisse der Heimanlagen zu berücksichtigen. Das Abhören über 5 'Full-Range' Lautsprecher und einen zusätzlichen Subwoofer für den LFE spiegelt nicht die Situation beim 'Endverbraucher' zuhause; daher ist es erforderlich während der Produktion zumindest die einschlägigen Standards der Heimanlagen abhörmäßig zu kontrollieren. Nur so läßt sich sicherstellen, dass man nicht eine hervorragende Mischung abliefert, die jedoch auf keinem realen Heimsystem so gehört werden kann. Damit hat sich die Situation, die wir alle aus der Stereotechnik mit unseren Alternativ-Abhörlautsprechern für Hifi- und Kofferradioqualität kennen, um eine Reihe von Kanälen erhöht und um im Quadrat gestiegende Unsicherheitsfaktoren verschlechtert.


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