Surround White Papers

Surround Verfahren

Autor: Gerd Jüngling - Copyright: Alle Rechte vorbehalten
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Panorama Regelung für Surround
Sinnvoller ist es ein Front-Surround-Pan-Pot zusätzlich zum LCR-Pan (Left-Center-Right) vorzusehen. In diesem Fall muss das LCR-Pan zusätzlich zwischen den beiden Surround-Kanälen arbeiten. Ferner muss der Divergenzregler vorhanden sein, um eine 'Breitenveränderung' zu ermöglichen. Hier finden Sie ausführlichen Beschreibungen der Surround Panoramasektionen für Mono-Signale. Für die Einbindung von Stereosignalen in ein 5.1 Surround Signal sind die Verhältnisse komplizierter; hier sind Einzelheiten zur Surround Panorama Regelung von Stereo-Signalen beschrieben.

Produktionstechnik
Die produktionstechnischen Probleme der Verfahren liegen weniger in der Speicherung der vielen Kanäle - hier sind entsprechende Möglichkeiten seit vielen Jahren vorhanden - sondern in der Durchführung der Mischungen. Betrachtet man das Herstellerangebot, so stellt man fest, dass fast jeder Mischpulthersteller ein oder mehrere Konzepte für zumindest einen Teil der oben beschriebenen Verfahren anbietet. Bei näherer Betrachtung der angebotenen Konzeptionen findet man jedoch schnell heraus, dass meist der Aspekt einer sinnvollen Arbeitsweise in den Sonderverfahren kaum oder gar nicht berücksichtigt worden ist. Man gewinnt meist den Eindruck dass durch eine 'Vergewaltigung' einer Standard-Stereo-Anlage die Vorgaben geschaffen wurden um die Schlagworte "Dolby-Stereo" und "Surround" benutzen zu können. Von der Existenz eines Divergenzregler haben die wenigsten Hersteller gehört, Routing-Summen werden zu Mitten- und Surroundkanälen 'umgebogen', oft fehlt es an einer für diese Verfahren geeigneten Abhör- und Metereinheit. Verteilungsmöglichkeiten auf die 4, 5 oder 6 Kanäle gibt es in manchen Konzepten nur in einer Submaster-Ebene, jedoch nicht in den eigentlichen Eingangskanälen und den Verfahren angepasste Matrixschaltungen und/oder Einrichtungen, die die Kompatibilität zu Stereo und Mono unter Berücksichtigung der jeweiligen Verhältnisse herstellen, sind die Ausnahme.

Kompatibilität mit Stereobetrieb
Ähnlich kompliziert ist die Verwendung einer solchen Anlage für das normale Stereoformat. Um bei Stereobetrieb mit einer 5.1 Panorama-Sektion überhaupt sinnvoll arbeiten zu können, muss eine getrennte Stereo-Summe oder alternativ eine Umschaltung aller Panoramasektionen vorhanden sein, bei der das LCR-Pan im Stereo-Modus wie ein normales Pan-Pot arbeitet. Abhängig von der Stellung der Regler einer 5.1 Panorama-Sektion muss man sonst alle Pan-Pots, Front-Surround-Pan's und Divergenzregler in eine 'stereo-gerechte' Position bringen, woduch die ursprüngliche Surroundmischung verloren geht. Auch der Betrieb mit einer Downmix-Matrix am Summenausgang ist keine Lösung, da die Regelcharakteristiken des LCR-Pans dann von den Stellungen des Front-Surround-Pan's und des Divergenzregler abhängig sind und kaum noch eine intuitive Regelung ermöglichen. Mehr zu diesem Thema weiter unten.

Bearbeitung des Summensignals
Analoge Summenbearbeitungsmöglichkeiten mehrkanaliger Darbietungen sind praktisch nicht vorhanden. Verständlich wird dies, wenn man berücksichtigt, wie klein die Nachfrage für solche Anlagen ist und dass die Entwicklungskosten für Spezialgeräte für diese Verfahren entweder wirtschaftlich nicht tragbar sind oder - sofern man sie auf die Anlagenpreise umlegt - zu Preisen führen, die von vornherein für die potenziellen Kunden nicht mehr wirtschaftlich darstellbar sind. Dazu kommt, dass heute jede DAW viele der erforderlichen Möglichkeiten mittels einer minder oder mehr geeigneten Software anbietet.

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