Surround White Papers
Dynamik-Bearbeitung von Surround Programm

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Autogain
Weiterhin ist eine Autogain-Funktion sehr hilfreich, da sie den Anwender davon befreit, während der Einstellungen ständig die Verstärkung nachzuregeln. Durch die ständige Veränderung des Pegels bei jeder Verstellung von Threshold, Ratio und Attack verwischt sich sehr schnell der tatsächlich durch eine Veränderung der Kompressionsparameter erzeugte Effekt. Hier ist eine möglichst exakt arbeitende Regelung, die den Ausgangspegel unabhängig von der gewählten Einstellung konstant hält sehr angenehm.

Expander
Da letztendlich jeder Kompressionseffekt darauf zurückzuführen ist, dass eine eingestellte Grundverstärkung abhängig vom Pegel des Programms reduziert wird, ergibt sich der unangenehme Nebeneffekt, dass ohne Eingangssignal diese Grundverstärkung in voller Höhe vorhanden ist. Dies erzeugt auch schon bei wenig durchgreifenden Kompressionseinstellungen eine deutliche Verschlechterung des Störabstandes. Um diese Effekte zu kompensieren, ist ein exakt einstellbarer Expander hilfreich, der bei kleinen Pegeln in der Lage ist die Grundverstärkung herunterzuregeln und weitergehend mögliche Störungen auszublenden. Auch hier ist eine Einstellung in allen Parametern erforderlich um die Wirkungsweise so anzupassen, dass der gewünschte Effekt ohne Nebeneffekte erzielt wird.

Limiter
Da die Kompression zur Verdichtung des Signals dienen soll und für eine klanglich positive Wirkung eher langsame Attackzeiten erforderlich sind, ist der Kompressor als Mittel zur Begrenzung des maximalen Pegels ungeeignet. Zwar verfügen viele 'Kompressor-Limiter' durchaus über ausreichende Einstellbereiche, um auch eine Begrenzung durchführen zu können, allerdings ist dann natürlich kein Regelverstärker mehr für eine klanglich positive Kompression vorhanden. Daher ist zusätzlich zum Kompressor und Expander ein Limiter für eine vollständige Dynamikbearbeitung unbedingt notwendig. Dieser muss eine möglichst schnelle Ansprechzeit haben, um Signalspitzen wirksam zu unterdrücken. Hier liegt der wesentliche Punkt nicht auf dem klanglichen Verhalten, sondern in einer wirksamen, schnellen und gleichzeitig unhörbaren Unterdrückung des Spitzenpegels im Bereich von einigen dB. Da der Kompressor bei einer klanglich wirksamen Einstellung natürlich auch den Spitzenpegel verändert, muss der Limiter mit einem separaten Regelkreis ausgestattet sein, der das Ausgangssignal des Kompressors auswertet. Besonders problematisch ist der Limiter bei der Ansteuerung von digitalen Systemen, da diese, anders ein analoges Gerät, bereits auf kleine und extrem kurze Overshoots reagieren. Da jedes analoge System mit einer Reaktionszeit behaftet ist, muss man entweder eine 'Look-Ahead' Schaltung mit einer Verzögerungsleitung realisieren, einen digitalen Limiter verwenden oder aber sich damit arrangieren, dass 0 dBFS nicht erreichbar sind.

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